SRMA ist eine spezielle neurologische Erkrankung, die vor allem bei bestimmten Rassen auftritt (hauptsächlich Boxer, Beagle, Berner Sennenhunde, unter anderem auch unsere Toller), seltener sind Mischlinge betroffen.
Da die Symptomatik recht ähnlich erscheint, kommt es häufiger vor, dass ein akuter SRMA-Schub mit einer Läsion im HWS-Bereich verwechselt wird. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Züchter die Welpenkäufer aufklären, wie die typischen Symptome einer SRMA aussehen.
Diese sind:
Auftrittsalter beim ersten Schub meist zwischen 6-12 Monaten, Fieber, akut auftretende und höchstgradige Schmerzen im Bereich des Kopfes und der Halswirbelsäule, gestreckte Kopf-Hals-Haltung, spricht nicht auf Antibiose sondern nur auf Cortison an. Dabei zeigen betroffene Hunde keinerlei neurologische Ausfallserscheinungen.
Wenn es nicht adäquat behandelt wird, kommt es zu zyklisch auftretenden Rezidiven.
Fieber haben die Hunde allerdings dann nicht, wenn sie fiebersenkende Mittel wie z.B. den Wirkstoff Novalgin bekommen haben, was ebenfalls gerne als Schmerzmittel eingesetzt wird. Die betroffenen Hunde weisen im Blut oft eine Leukozytose (Erhöhung der weißen Blutkörperchen) auf.
Obwohl man als "Kenner" der Krankheit anhand der typischen Symptome die Diagnose "fast" sicher stellen kann, ist auf jeden Fall anzuraten eine Liquorpunktion durchführen zu lassen. Im Falle einer SRMA findet man im Liquor eine massiv erhöhte Zellzahl. Sollte der Hund jedoch mit Cortison vorbehandelt worden sein, sinkt die Wahrscheinlichkeit Zellen zu finden.
Typisch für die SRMA ist ebenfalls ein Anstieg des IgA's im Blut wie auch im Liquor.
Nur durch mehrmalige Punktion und Kontrolle der darin enthaltenen Entzündungszellen kann man ein adäquates Behandlungsschema entwerfen, die Gefahr von Rezidiven reduzieren und das Cortison sicher ausschleichen.
Die genaue Ursache der SRMA, ob infektiös, autoimmun oder vererblich- das alles ist noch nicht vollständig geklärt- aber die Forschung arbeitet daran!
M.Jambroszyk